Fortbildung

Welche Fortbildung ist die richtige für mich?

Fachassistent für Lohn und Gehalt, Steuerfachwirt oder doch IHK-Bilanzbuchhalter? Die Möglichkeiten bewegen sich in viele Richtungen. Wir zeigen dir, welche die richtige Fortbildung für dich ist und wie wichtig die richtige Wahl für deinen weiteren Werdegang sein kann.

Es gibt verschiedene Einstiegswege in die Steuerberatung. Egal ob klassische Ausbildung zum Steuerfachangestellten oder ein Steuerrechtsstudium – schon bald stellt sich die Frage: Wie bilde ich mich fachlich weiter? Doch auch da sind die Möglichkeiten vielfältig. Setze ich auf ein Studium mit Masterabschluss? Mache ich den Steuerfachwirtlehrgang oder spezialisiere ich mich doch lieber auf den Fachassistenten Lohn und Gehalt oder den IHK-Bilanzbuchhalter?

Fangen wir mit dem Fachassistenten für Lohn und Gehalt an. Diese Fortbildung ist noch relativ neu und insbesondere für diejenigen interessant, die in der Lohnbuchhaltung arbeiten oder zukünftig arbeiten wollen, da man hiermit sehr gutes Wissen in genau diesem Bereich vermittelt bekommt. Sie richtet sich also hauptsächlich an jene, die vorhaben, langfristig in der Lohnbuchhaltung zu arbeiten. Für jemanden, dessen Ziel es ist, eines Tages als Steuerberater tätig zu sein, ist diese Fortbildung eher nicht das richtige. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, diese Weiterbildung dennoch einzugehen. Allerdings würde dies doch etwas vom roten Pfaden abweichen und ist dementsprechend einfach nicht notwendig für einen zukünftigen Steuerberater.

Kommen wir also zum Steuerfachwirt. Der Steuerfachwirtlehrgang ist fachlich sehr hoch angesehen und lässt sich irgendwo mittig zwischen Steuerfachangestelltem und Steuerberater einordnen. Für diejenigen, die das Ziel haben, Steuerberater zu werden, ist der Steuerfachwirtlehrgang demnach die beste Weiterbildung, die man derzeit bekommen kann. Die Prüfung zum Steuerberater ist sehr juristisch geprägt; schließlich wird man auch von Juristen der Finanzverwaltung geprüft. Allein die Herangehensweise beim Lösen von Aufgaben im juristischen Stil ist komplett anders als es noch bei der Steuerfachangestelltenprüfung war. Diesen Umstieg des Lösens von Aufgaben kriegt man im Steuerfachwirtlehrgang zumindest in Ansätzen vermittelt, sodass die spätere Steuerberaterprüfung nicht zum ganz großen Umstellungsprozess wird.

Der IHK-Bilanzbuchhalter genießt sein Ansehen eher in der Industrie. In der Steuerkanzlei wird dieser Weiterbildung eher geringer Wert zugesprochen. Auch eine Gehaltserhöhung lässt sich damit in der Regel beim Chef nicht rechtfertigen, weil diese Fortbildung sich einfach zu speziell auf Bilanzbuchhaltung ausrichtet, statt auf steuerliches Wissen. Empfehlen würden wir diese Weiterbildung eher denjenigen, die sich auf die Buchhaltung und Erstellung von Jahresabschlüssen konzentrieren möchten oder einen Wechsel in die Industrie anstreben bzw. bereits vollzogen haben. Es hat schon einen Grund, warum die Weiterbildung von der Industrie- und Handelskammer und nicht von der Steuerberaterkammer angeboten wird 😉

Es gilt also gut zu überlegen, welchen Weg du gehen willst!

Hier ein kleines Praxisbeispiel: Wir hatten vor einigen Tagen Kontakt zu einem Steuerfachangestellten, der seine Ausbildung mit Bravour bestanden hat. Danach begann er ein Steuerrechtsstudium an der FOM, welches er mit einem Notendurchschnitt von 2,0 bis zum 5. Semester belegte und nun schmiss. Jedoch entschied er sich dazu nicht, weil es ihm zu schwer war, sondern weil er – nach seinen Worten – nicht das Wissen vermittelt bekam, welches er für den Steuerberater benötigt. Aus diesem Grund hat er nun den Steuerfachwirtkurs begonnen. Unsere Meinung dazu: Hut ab! Dass man nach 4 Semestern das Studium schmeißt, das in 1,5 Jahren fertig gewesen wäre, ist eine klare Aussage. Er weiß genau, wohin er will und er hat eingesehen, dass der Weg mit dem Studium wohl nicht der richtige für ihn war!

Es gilt also gut zu überlegen, welchen Weg du gehen willst. Willst du später in die Industrie oder die Finanzbuchhaltung? Dann ist der IHK-Bilanzbuchhalter eigentlich das Beste, was du machen kannst. Wenn du aber das Ziel ‚Steuerberater‘ verfolgst und auf jeden Fall in der Steuerkanzlei bleiben willst, würden wir eher den Steuerfachwirtlehrgang empfehlen. Dennoch ist eine pauschale Aussage immer schwierig, da jeder Mensch andere Ziele und Vorstellungen hat. Sprecht uns deshalb gerne an! Wir gehen genau auf euch ein und zeigen euch die verschiedenen Wege auf, die ihr gehen könnt.